Abfahrt in Bühl um 5.15. Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle und so erreichten wir nach 840 km das Hafendorf Claasee in Rechlin. Unterwegs suchten wir vergebens die überall so gepriesene Landschaft mit den vielen Seen und der tollen Natur. Von der Strasse aus war mal noch nichts zu sehen. | |
Das Hafendorf
Claasee - direkt an der Müritz - ist noch im Bau. Rund um den Hafen
werden Ferienhäuser gebaut - viele stehen schon. Aber es gibt noch
Einiges zu tun. Der Hafen sieht sehr gut aus. Da wir ja zwei Tage früher
angereist waren, hatten eine Wohnung gemietet. Sie liegt direkt über dem
Captains Inn - mit Blick auf den Hafen. Im Hafendorf war Tag der offenen Tür und so nutzten wir die Gelegenheit, uns Alles in Ruhe anzuschauen. Das neue Schiff von Kuhnle "Königin Louise" wurde getauft und zu Wasser gelassen. Knappe 15 m hat es. Wir machten uns auf die Suche nach unserem "Tjonger" und fanden das Schiff bald. Sein Name "Kleine Sülze". Sieht wirklich süß aus und ist im Vergleich zu den anderen Kuhnle Schiffen auch schmaler und nicht so kastenförmig gebaut. Wir schauten uns unter Deck um und waren sehr zufrieden mit unserer Wahl. Das richtige Schiff für 2 Personen. |
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Am Sonntag machten
wir einen Ausflug nach Röbel. Der ganze Ort eine große Baustelle und
sogar im Hafen alles abgesperrt. Und das kurz vor der Hauptsaison. Hätten
wir die Route über die Müritz und weiter nach ... gemacht, hätten wir
hier im Hafen die erste Pleite erlebt. Keine Möglichkeit anzulegen. Zurück Im Hafendorf meldeten wir uns schon mal im Büro an, in der Hoffnung, das es am Abreisetag dann schneller geht. Besondere Erlebnisse hatten wir beim Essen im Captain's Inn. Die Gasstätte wird auf vielen privaten Seiten sehr lobend erwähnt - aber man muß sehr sehr viel Zeit mitbringen, wenn man dort essen möchte. Im Osten klemmt es halt doch noch etwas. |
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Der 1. Tag - Montag - Schiffsübernahme. Im Hafen herrschte reger Betrieb. Leider begann es leicht zu regnen. Die Mechaniker bereiteten die Schiffe für die Abreise vor. Wir nutzten die Gelegenheit und konnten eine erste Fahrt mit unserem Tjonger machen. Wasser wurde nachgefüllt, die Putzkolonne ging aufs Schiff. Kurz nach 14 Uhr hatten wir unsere Papiere und konnten das Schiff beladen. Mit dem Auto kann man direkt bis an den Steg fahren. Um 15 Uhr begann die Einweisung - das bedeutet in Deutschland zuerst mal eine Stunde Theorie. Was darf ich, was sollte man nicht machen, worauf muß man achten. Etwas viel Theorie - besser wäre es, wenn die Probefahrt länger dauern würde. Unser Einweiser meinte es besonders gut. Ist ja eigentlich klar, daß ich auf die Natur achten sollte - aber muß ich mir das 1 Stunde anhören. | |
Als es endlich zur
Probefahrt ging, begann es wieder zu regnen. Jürgen übernahm das Steuer,
der Einweiser neben ihm, ich habe alles mitgeschrieben. Ablegen vom Steg,
ein paar Meter fahren, am nächsten Steg anlegen. Leider stellte sich noch
heraus, daß unser Kühlschrank nicht funktionierte und auch die Heizung
streikte, so mußte der Mechaniker noch mal ran. Es wurde 18 Uhr bis wir endlich losfahren konnten. Als Ziel für heute hatten wir uns Buchholz ausgesucht. Raus aus dem Hafen auf die Müritz und immer schön nach den Tonnen gucken und nicht die Fahrinnne verlassen. Gut gesagt, es wurde dunkel, es stürmte und regnete, der Wellengang war ganz ordentlich und man sah eigentlich nur Wasser. |
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Natürlich
steuert man das Schiff auf Deck und so wurden die ersten Stunden unseres
Urlaubs recht feucht. Die Gischt peischte bis aufs Deck und es wurde kalt.
Das die Außenbeleuchtung nicht funktionierte bemerkten wir erst
unterwegs. Trotzdem ein tolles Gefühl auf so einem Schiff. Nachdem wir
den Kanal Richtung Buchholz erreicht hatten wurde es etwas besser mit dem
Wellengang. Gegen 19.30 erreichten wir unser Etappenziel Buchholz. Das
Einparken - rückwärts - klappte auf Anhieb. Der Hafenmeister kam gleich
angelaufen und begrüßte uns. Schiff festmachen und Heizung andrehen. Wir
waren ziemlich durchgefroren. Buchholz ist ein kleiner aufstrebender Hafen
und liegt in einer Sackgasse. Viele Anlegeplätze gibt es, Strom und
Wasser. |
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Die Sanitäranlagen befinden sich in der Gaststätte "Seerose". Der Wirt ist gleichzeitig der Hafenmeister. Die Küche ist wirklich zu empfehlen - Speisekarte siehe links. Richtige Hausmannskost. Wir aßen, bezahlten die Hafengebühr und bekamen einen Schlüssel für das Tor zu den Anlegeplätzen (ist nachts verschlossen). Die erste Nacht auf dem Schiff - schön ist es, in der Koje zu liegen und die Wellen platschern zu hören. | |
Dienstag, der 2.
Tag von Buchholz nach Granzow Da die Wasserstrecke in Buchholz zu Ende ist, fuhren wir zurück Richtung Müritz. Müritzsee, Müritzarm in die kleine Müritz und rechts ab Richtung Müritz-Havel Wasserstraße. Die Ausschilderung auf dem Wasser ist gut. Das Wetter wurde besser, die Sonne schien und es war warm, so konnten wir die Natur genießen. Das Ufer an den Seen ist mit Schilf bewachsen. Enten, Graureiher, Schwäne - es waren viele Tiere zu sehen. Andere Schiffe sahen wir nicht, wir hatten den Eindruck, alleine auf der Mecklenburger Seenplatte unterwegs zu sein. Hübsch sehen die kleinen Bootshäuser an den Ufern der Seen aus. |
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Ein paar Kilometer ging es auf dem Müritz-Havel-Kanal bis zur Schleuse von Mirow. Wir mußten nur kurz warten, bis die Ampel auf grün ging und wir einfahren konnten. Es geht 4 m bergab. Wenn sich der Wasserspiegel senkt, muß man schnell genug die Leinen an den seitlichen Stangen in der Schleusenwand festmachen, denn die Strömung in der Kammer ist beachtlich. Es klappt ganz gut und nach ein paar Minuten konnten wir die Fahrt fortsetzen. Kurz nach der Schleuse geht es links ab in den Mirower See. Die Hafeneinfahrt vom Mirower Hafen fanden wir nicht (ist nur ein paar Meter breit), dafür den Anleger vom Strandrestaurant. Das Anlegen klappte im 2. Anlauf - der Bootsvermieter half uns. Wir aßen im Strandrestaurant auf der Terrasse - ist ein echter Tipp das Lokal. Sehr lecker, nette Bewirtung und auch billig. | |
Zum Einkaufen
gingen wir Richtung Mirow und fanden ein Edeka Geschäft. Zurück an Bord
legten wir gleich ab über den Mirower See Richtung Granzower Möschen.
Ein kleiner Kanal verbindet die 2 Seen. Natur pur - der richtige Platz
für Erholungssuchende. Am Anleger von Kuhnle legten wir an. Wir waren
ganz alleine dort. Hinter uns das Feriendorf und vor uns der See mit einer
kleinen Insel in der Mitte. Eine Idylle für die vielen Tiere. Auf Deck
genossen wir die Ruhe und beobachteten das Treiben der Vögel. Recht bald
gesellte sich ein Schwan und 2 Enten zu uns. Zum Abendessen gab es frisch
geräucherten Aal mit Baguette. Der Sonnenuntergang war beeindruckend.
Eine tolle Stelle hatten wir da gefunden. ein kleiner Film - Rundumblick - von der Anlegestelle |
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Mittwoch, der 3.
Tag - Rundreise Tolles Wetter, tagsüber Sonne, abends und morgens recht frisch - ist halt April. Nach dem Frühstück unternahmen wir eine kleine Rundreise. Mirower See zum Zotzensee, Vilzsee bis zum Zehtner See und zurück. Ganz gemütlich tuckerten wir durch die Landschaft. Ein See geht in den Anderen über, nur gelegentlich mal ein kleines Stück Kanal, wo es schmaler ist. Den ganzen Tag begegnete uns nur ein Boot. Sehr wenig los hier um diese Jahreszeit. Auf dem Rückweg fanden wir dann auch im Mirower See die Hafeneinfahrt. Das ist so schmal, da kann man nur vorwärts rein und rückwärts wieder raus. Kaum Platz zum Wenden. Wir fuhren zurück zu unserem Anleger im Granzower See und unternahmen einen Bummel durch das Feriendorf. Gegessen haben wir im Bistro Entenhausen. |
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Donnerstag, 4. Tag
Granzow - Buchholz Von dem Unternehmen noch weiter zur Zechliner Hütte zu fahren nahmen wir Abstand und überlegten uns am vorletzten Tag zurück Richtung Basis zu fahren. Noch einmal durch die Schleuse in Mirow. Unterwegs waren heute viele Kraniche zu sehen. Schade, dass die Landschaft im April noch nicht so grün ist - im Sommer sieht es bestimmt schöner aus. Wir schipperten zum Yachthafen in Rechlin, drehten dann aber wieder ab, weil wir Buchholz gemütlicher fanden. Dort legten wir am späten nachmittag an und unternahmen noch einen Bummel durch den Ort. Ein sehr kleiner Ort - man sieht eindeutig, dass man sich in Ostdeutschland befindet. Zu empfehlen ist die Dorfkneipe "Zu den 3 Linden". Ein echt hübsches Ding (148 Jahre alt). Das Lübz vom Fass schmeckte sehr gut. |
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Letzter Tag - es
fing wieder an zu regnen Wir standen früh auf, da man das Schiff ja schon um 10 Uhr in der Basis abgeben muß und wir noch so 2 Stunden Fahrt vor uns hatten. Es war nicht gemütlich auf Deck bei dem Nieselregen und auf der Müritz war so ein starker Wellengang, dass man sich festhalten mußte. Gegen halb zehn erreichten wir Claasee, übergaben das Schiff, die Formalitäten erledigen, Diesel bezahlen, Auto einpacken, ein letzter Blick zurück und dann auf nach Hause. Fazit der Reise. Es war mal eine Reise wert - aber die nächste Tour machen wir wieder in der Camargue - ist einfach ein besonderes Flair dort. |
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