Rechlin-Claassee nach Zeuthen 

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durch Berlin bis zum kleinen Müggelsee Anleger Neu Helgoland

Der 5. Tag unserer Reise wurde so ein bißchen der Pleitentag. Mit dem Becher Kaffe auf Deck wurde es nichts, das Schiff war voll mit Fliegen (siehe Foto unten rechts). Der weiße Tisch war schwarz. So etwas hatten wir auch noch nicht erlebt. Es dauerte lange bis die Plagegeister während der Fahrt mit Wasser vertrieben waren. Aber so kam wenigstens einmal der Eimer zum Einsatz. 
Marina Don Zottel Niederneuendorfer See Fliegenplage am Morgen
Nach dem Frühstück gegen 9 Uhr legten wir ab. 
Ziel heute: der kleine Müggelsee. Höhepunkt sollte die Fahrt über den Spreebogen werden - mitten durch Berlin. 8 km waren es bis zur Schleuse Spandau. Vorbei am Abzweig zum Hohenzollernkanal - der allerdings für die Sportschifffahrt gesperrt ist. Über uns die Flugzeuge die in Tegel landen, am Ufer viele Hochhäuser, die Brücken sehr groß.
Wir mußten nur kurz warten und konnten dann einfahren. Die Schleusenvorgänge laufen inzwischen sehr ruhig ab. Übung macht den Meister.
Rechts zu sehen der Blick auf Spandau vor der Schleuse, unten die Schleuseneinfahrt (112 m lang - 12,50 m breit). Auch hier geht es talwärts. 
Berlin nähert sich
Schleuse Spandau Im Verlauf unserer Reise haben wir durchaus zu 
spüren bekommen, daß die Sportboote in den großen Schleusen nicht so gerne gesehen sind  - da klappt das in der Müritzregion wesentlich besser. Und die Schleusenwärter/innen sind wesentlich freundlicher. Direkt nach der Schleuse Backbord der Abzweig in die Spree-Oder-Wasserstrasse und noch 6 km bis zur Schleuse Charlottenburg. Zu beiden Seiten des Ufers viele Fabriken, auf dem Wasser war viel los. Schleppverbände begleiteten uns auf dieser Strecke, nur selten mal ein Sportboot und die ersten Ausflugsschiffe begegneten uns. 
Das Licht am Abzweig zur Sportbootschleuse Charlottenburg stand auf grün. Klasse dachten wir, aber als wir uns näherten, erkannten wir das die Tore 
geschlossen waren. Also an Backbord anlegen und warten. Es tat sich nichts und dummerweise gingen die Lichter nicht. Weder rot noch grün zu sehen. Nach ein paar Minuten riefen wir beim Schleusenwärter an: es sei ein Versehen gewesen, daß unten grün war, er müsse noch ein Schiff talwärts schleusen. Na toll. 
Das kurz darauf ausfahrende Schiff war ein Arbeitsschiff, dass uns mit seinem Wellengang in arge Bedrängnis brachte. Dann endlich durften wir einfahren. Während der Schleusung informierte uns der Schleusenwärter, daß wir ohne Funk nicht den Spreebogen fahren dürften (die Schleuse Mühlendamm würde nur auf Funk öffnen). Auch ein Anruf bei der Mühlendammschleuse half nicht. Für Freizeitskipper nur am Wochenende zu befahren. Das hatte uns bei Kuhnle natürlich keiner gesagt. Echt schade. 
Sportbootschleuse Charlottenburg
Also nahmen wir den Landwehrkanal über Unter- und Oberschleuse. Ist natürlich nicht so schön wie der Spreebogen - aber es gab doch Einiges zu sehen. Beeindruckend die Mandarin-Enten mitten in Berlin. Hübsche Tiere. Viele Menschen sitzen am Ufer und genießen die Mittagspause. Die Blicke auf unser Schiff waren: na ja ich würde sagen, man staunte über Robin. Sieht halt nicht wirklich sportlich aus.
Für die 11 km benötigten wir fast 2 1/2 Stunden. Ein Berufsschiffer der langsamer als im Hafengang tuckerte blockierte uns über eine halbe Stunde. Immer wieder kamen wir bedrohlich nahe und legten dann vor den vielen Brücken an, um etwas Abstand zu gewinnen. Aber noch schlimmer waren die Kapitäne der Ausflugsschiffer. Ohne Rücksicht auf Verluste, ob es vor oder in der Schleuse war, oder auf dem Wasser. Sie hielten stur ihren Kurs mitten im Kanal. Nicht gerade ein Seemännisches Verhalten. 
MandarinenteDeutsches Technik Museum Berlin BerlinHinderniss auf dem Wasser
Nach der Oberschleuse, die letzte unserer Reise gings nach Steuerbord in die Spree. Hier endet auch der Landwehrkanal. Hinter uns der Blick auf die Oberbaumbrücke, daneben der Fernsehturm. Die Spree ist recht breit und es ist angenehm zu fahren - auch wenn es recht windig war und etwas Wellengang herrschte. 19 km lagen noch vor uns bis zum Kleinen Müggelsee. 
Bei km 29 (ca.) entdeckten wir an Steuerbord den Anleger des Supermarktes (unten rechts). Neue Poller zum Festmachen sind am Ufer. Sehr praktisch - vom Wasser aus einkaufen. Einen Getränkemarkt gibt es auch. In dem Netto-Markt bekommt man wirklich Alles - auch frische Brötchen. Unten links: der Blick zurück auf die Oberschleuse
Oberbaumbrücke
die OberschleuseEinkaufen am Wasser Rechts und links am Ufer hübsche Häuser, teilweise tolle Villen  und viele Rudervereine. In Köpenick der Abzweig in die Müggelspree. Wir näherten uns dem Müggelsee und schon tauchten die ersten Segelboote und Surfer auf. Auf dem Müggelsee war es extrem stürmisch (Windstärke 5). Der Wellengang war beachtlich, die Gischt spritze über das Schiff. 3 ungemütliche km waren es. Die Betonnung auf dem See ist sehr gut und so fanden wir leicht die Einfahrt in den kleinen Müggelsee. 
Man fährt direkt auf das Restaurant Neu Helgoland zu. Über 100 m Länge hat der Anleger. Wir waren alleine dort. Ein wirklich schöner Platz. Während wir auf Deck den Feierabend genossen, kamen gleich die Enten und Schwäne an um zu schauen, ob es was zu futtern gibt.
Das Essen im Restaurant (recht vornehm) war gut und da wir verzehrt hatten, bekamen wir die Erlaubnis über Nacht liegen bleiben zu können und zahlten auch keine Liegebühr.
Den Rest des Abends saßen wir auf Deck und genossen die Ruhe und den Ausblick. Einen tollen Sonnenuntergang gab es noch. Die Schwäne freuten sich über unsere alten Brötchen. 
Sonnenuntergang Romantik pur

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 © 2006 by Angelika Berndt