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7. Tag, Samstag, von Meze nach Bagnas

Mein tägliches frühes Aufstehen wurde heute echt belohnt: ein toller Sonnenaufgang auf der einen Seite, gegenüber düstere Wolken, daneben blauer Himmel und mittendrin ein Regenbogen. Aber es war immer noch sehr stürmisch und frisch. Ich wanderte zur Hafeneinfahrt. Das Wasser hier ist sehr sauber, ganz im Gegenteil zu der Brühe im Kanal. Nach dem Frühstück füllten wir unseren Wassertank auf. Leider gibt es in Meze keine Möglichkeit, Strom zu laden. Nachdem wir festgestellt hatten, dass es ja Samstag war und somit die letzte Möglichkeit einzukaufen, liefen wir noch mal in den Ort um einzukaufen. Dieses Meze ist ein sehr hübscher und sauberer Ort - sogar ein altes Schloß gibt es. Wir hatten Glück, es war Flohmarkt und auch die Markthalle hatte geöffnet. Auf dem Marktplatz machten wir es uns noch mal bei einem kleinen Frühschoppen gemütlich. Zurück auf dem Schiff kocht ich aus unseren Resten (Spaghetti, Tomaten, Schinken, Zwiebeln, Sahne und Käse) ein Essen. Um 13.00 hieß es: Leinen los und auf nach Bagnas. Wie gesagt: es war immer noch sehr stürmisch (WS 5). Geplant hatten wir: rückwärts aus dem Anlegeplatz, dann nach rechts drehen und dann geradeaus aus dem Hafen. Es kam natürlich anders. Der starke Wind drückte unser Boot längs an die Hafenmauer direkt auf die anderen Schiffe zu. Dieter saß am Steuer, wir anderen drei versuchten verzweifelt unser Schiff mittels der Stangen, Besen und Füße von den anderen Booten wegzuschieben. Ich hatte die Eisenstange in der Hand und rutsche damit prompt am anderen Schiff ab, verlor das Gleichgewicht, kam ins straucheln und sah das Wasser auf mich zu kommen. Irgendwie habe ich es geschafft, mich an der Reling festzuhalten: Eisenstange, Kamera und ich gerettet. Glück gehabt. Nach 10 Min. hatten wir es geschafft und passierten die Hafenausfahrt.
Bis zum Ende des Etangs und somit zum Beginn des Kanals du Midi waren es so ca. 15 km. Der Wellengang auf dem See war extrem stark. Laufen auf Deck, ohne sich festzuhalten war nicht möglich. Die Gedanken, ob so ein Schiff wohl kentern kann, äußerte keiner von uns laut. Nach 1 ½ Std. hatten wir die Einfahrt zum Kanal du Midi gefunden. Schon von weitem erkannte man einen kleinen Leuchtturm. Bis zur Schleuse von Bagnas war es nicht mehr sehr weit und wir hatten auch das Glück, sehr schnell hineinfahren zu können. In dieser Schleuse (die von einer Schleusenwärterin bedient wird) wird man hochgehoben, ein Höhenunterschied von ungefähr 2 Metern. Es klappte ganz passabel. Direkt hinter dem Schleusenausgang legten wir an - eine echt hübsche Stelle. Zur Entspannung ein Bierchen auf Deck und genießen: Alleebäume säumen den Kanal, direkt daneben ein großer Campingplatz, viele Angler sitzen am Ufer, den anderen Schiffen bei ihren Schleusenmanövern zuschauen und den fantastischen Sonnenuntergang beobachten. Wir machten noch einen Spaziergang über den Campingplatz, Abendessen, ein Gläschen Rotwein und dann ab in die Koje.

  zum 8. Tag

Ausfahrt aus dem Hafen Meze

Der Leuchtturm im Hafen von Meze

Regenbogen Sonnenaufgang
Muschelzucht

Die Muschelzucht-Anlagen im Etang de Thau

Hier beginnt der Kanal du Midi

Der Kanal du Midi