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Aigues Mortes nach Gallician

Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung, in Aigues-Mortes ist es um die Zeit noch sehr ruhig. Ich wanderte in den Ort um Baguette zu kaufen. Frühstück gab es zum ersten Mal unter Deck, es regnete leicht aber kurze Zeit später zeigte sich die Sonne wieder. Zwecks Nervenschonung überlegten wir uns, das Schiff mal einen halben Tag im Hafen zu lassen und mit den Rädern nach Le Grau du Roi zu fahren.

Le Grau du Roi

Eine gute halbe Stunde benötigten wir für die ca. 6 km. Der Ort liegt direkt am Mittelmeer und ist sehr überlaufen. Riesige Autokolonnen quälten sich über die Strasse. Statt unseres Schiffes machten wir diesmal die Fahrräder im Hafen fest und liefen in den Ort – eigentlich war es mehr ein Schieben. In der City ein Geschäft am Anderen, viele Lokale, im Hafen erholten wir uns in einem Bistro und beobachteten das Treiben der Fischerboote, bevor wir zum Mittelmeer liefen. Viel Dreck war in der Hafeneinfahrt zu sehen und viele Hochhäuser. Nachdem wir gegessen hatten machten wir uns auf den Heimweg zu unserem Schiff. Unterwegs bewunderten wir noch die vielen Flamingos und Stiere.
gefährlich diese Tiere Flamingos
In Aigues-Mortes sind die Frauen noch mal in den Ort zum Einkaufen und die Männer bereiteten das Boot für die Abfahrt vor, denn wir mussten vor 17.00 Uhr den Hafen verlassen. (In Aigues-Mortes muß man Liegegebühr bezahlen, wenn man über Nacht bleibt). Ablegemanöver hieß es und schon war die Ruhe des Tages beendet. Wir benötigten 3 Versuche, um von unserem Anlegeplatz wegzukommen (man hatte uns aber auch total eingeklemmt.) Ein Stück geradeaus und dann rechts um die Kurve in den Kanal. Die Kurve an sich war kein Problem aber der Wind und die Strömung und das sich nähernde Ufer. Na ja, Zuschauer hatten wir genug und der Besitzer des Ladekrans am Ufer, den wir gerammt hatten regte sich auch nicht weiter auf (ne pas problem – wie die Franzosen sagen)
Ein paar Kilometer weiter hatten wir wieder freie Fahrt. Es ging immer geradeaus, dass Schiff ließ mit mehr Tempo gut steuern. Am 7. Tag war es endlich soweit: die Männer kamen zu der Überzeugung, dass die Frauen auch mal das Steuer übernehmen könnten. Ich traute mich. Der Kanal
Nach all den Pannen, die wir durchlebt hatten war mit schon etwas mulmig zu Mute. Wider Erwarten klappte es sehr gut. Das Boot fuhr genauso, wie ich wollte, die erste Brücke schaffte ich auf Anhieb. Unser Etappenziel heute hieß Gallician, der letzte Ort und Hafen vor St. Gilles. Sogar das Anlegemanöver klappte, vor dem Ufer Tempo drosseln, ans Ufer lenken, 2 Mann springen von Bord und halten das Schiff an Leinen fest, der 3. Mann schlägt die Eisenstangen in den Boden, einen fachmännischen Knoten machen und das Schiff liegt an. Stolz stand ich am Ruder, den Leerlauf rein und Motor aus – ich ahnte noch nichts vom nächsten Tag.
Unsere Anlegestelle war sehr schön, ruhig war es hier, die Menschen sehr freundlich. Wir liefen vor zur Brücke. In der Ferne war schon St. Gilles zu sehen. Den Ortsbummel wollten wir am nächsten Tag machen. Den Abend ließen wir an Deck ausklingen bei einem Glas Rotwein. Es war richtig romantisch bei einem schönen Sonneuntergang und den vielen Lauten aus der Tierwelt: Kühe, Pferde, Hühner, Enten, Grillen, Schafe und noch Einiges mehr.
Der Hafen von Gallician Die Concorde im Hafen

  zum 8. Tag