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Gallician nach St. Gilles

Die Fische sind gut zu erkennen

Vor acht bin ich aufgestanden, bei einem Cafe Logbuch geschrieben. Die Anderen schliefen noch, also nahm ich meine Kamera, lief am Kanal entlang und machte Fotos. Herrliche Motive gab es. Direkt neben unserem Kanal ein kleiner Bach mit glasklarem Wasser. Die Fische waren zum Greifen nahe.

Nach dem Frühstück liefen wir in den Ort Gallician. Ein Minidorf aber unheimlich romantisch. Ein Bäcker, ein Geschäft (wo wir einkauften), eine Weinkellerei, zwei Kneipen und eine Stierkampfarena. Der Baustil der Häuser im Süden Frankreichs ist beeindruckend und dazu dieses Pflanzenmeer. In einem Bistro am Hafen ließen wir uns nieder. Ein (paar) kühle Bierchen, ein leckeres Omelette und geistig vorbereiten auf unsere letzte Urlaubsetappe.

Die Stierkampfarena

leider hatte Gerda nur Pfefferminzbonbons.

Der herrliche Baustil

Im Süden wachsen die Pflanzen, von denen wir träumen in Hülle und Fülle.

Um 14 Uhr waren wir zurück an Bord und es hieß ein letztes Mal (dachten wir) Leinen los. Die letzten Kilometer lagen vor uns, Jürgen übernahm das Steuer. Wir genossen den Anblick der schönen Landschaft und diese absolute Ruhe. Dann und wann tauchten die Carmarque-Pferde am Ufer auf.

Die Fahrt verlief ruhig und so traute ich mich noch mal ans Steuerrad. Es klappte auch zuerst wieder ganz gut, na ja die eine Brücke habe ich erst im 2. Anlauf geschafft. Dann lag der Abzweig nach St. Gilles vor uns. Links abbiegen musste ich, der Kanal war recht breit. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Die Einfahrt zum Kanal liegt vor mir, ich steuere auch in die Richtung aber Wind und Strömung drücken unsere Concorde direkt auf das Ufer zwischen den beiden Kanälen zu. Wut, Angst, Abspringen???. Den Rückwärtsgang legte ich ein, dann wieder vorwärts und irgendwann waren wir im richtigen Kanal. Aber mit meinen Fahrkünsten war es am Ende. Wir fuhren wieder Slalom. Jürgen zeigte Courage und übernahm das Steuer. Er kämpfte auch gegen Wind und Strömung aber es klappte besser.

wo ist St. Gilles

Gegen 16.00 Uhr erreichten wir den Hafen von St. Gilles. Unser letztes Einparken und Anlegemanöver blieb uns erspart. Wir wurden bereits von den Männern von Crown Blue Line mit einem Boot empfangen. Man machte uns klar, dass es auf Grund der schwierigen Strömung und des Windes besser wäre, wenn Sie die Concorde selber einparken. Erleichterung bei uns!!!
Die nächsten zwei Stunden saßen wir einfach an Deck, erholten uns von den (schönen) Strapazen und schauten den Neuen bei Ihren Probefahrten zu. Sie hatten alle zu kämpfen und das tröstete uns sehr. Gegen 18 Uhr brachen wir auf (durstig und hungrig) zu einem Bummel durch St. Gilles. Unterwegs gab es einen Apfel-Tarte (sehr zu empfehlen, sehr lecker). Die Stadt an sich ist nicht so schön. Schmuddelig, viele verlassene Geschäfte, viele Ausländer, sehr viel Autoverkehr. St. Gilles wurde uns so sehr empfohlen, warum wissen wir heute noch nicht. Da waren die kleinen Orte auf unserer Strecke viel schöner. Auf dem Rückweg fand wir ein nettes Lokal, sogar die Speisekarte in Deutsch und es schmeckte gut. Die Attraktion war mitten im Hochbetrieb ein Stromausfall. Wir bewunderten mal wieder die Franzosen mit ihrer absoluten Ruhe, die sie auch in solchen Fällen bewahren: „ne pas problem“. Der letzte Abend auf unserer Concorde begann – natürlich mit allen Rotweinresten, die wir noch hatten. Sogar der Gendarm, der den ganzen Abend im Hafen Patrouille lief, bekam ein Gläschen – es war keine Bestechung. Unsere Gespräche drehten sich natürlich um die so schnell vergangenen Tage, um unsere Manöver und um die Frage, ob es die Anderen wohl besser können als wir. Egal, es war eine tolle Woche. So ein Erlebnis vergisst man nie.
St. Gilles

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